In Dostojewskis Weltbestseller „Schuld und Sühne“ beging der Petersburger Jura-Student Raskolnikov
einen Mord an einer wucherischen Pfandleiherin. Er „rechtfertigte“
diese Tat in der Weise, dass diese Frau ein nutzloses und bösartiges
Wesen gewesen sei und er somit in gewisser Weise eine „gute Tat“
vollbracht hätte. Er eine Art Handlager des Schicksals gewesen sei.
Er bleibt als Täter unentdeckt und hätte somit ganz normal weiterleben
können. Aber sein anklagendes Gewissen lässt ihm keine Ruhe und sich
auch nicht durch gute Werke oder Verdrängung beschwichtigen. Er rutscht
immer in eine nervliche Krise, bis er schließlich aufgibt und sich
freiwillig den Behörden stellt.
In der anschließenden achtjährigen Haft in einem sibirischen
Arbeitslager findet er in gewisser Weise wieder zu sich selbst. Er
empfindet sie als befreiende Sühne für seine schwere Schuld. Als geläuterter und besserer Mensch beginnt er nach der Haft ein neues Leben in Freiheit.
Handelt es sich bei dieser fiktiven Geschichte um ein Einzelschicksal, verweist die Bibel uns auf einen globalen Zusammenhang von Schuld und Sühne. Im Römerbrief heißt es:
Wie nun durch die Sünde des Einen die
Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die
Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen,
die zum Leben führt.
Liest man im angrenzenden Text, so wird klar, dass es sich bei den
beiden Menschen im Vers um um Adam und Jesus handelt. Kurzum, die Schuld
Adams von Jesus am Kreuz gesühnt worden ist.
Mit weitreichenden Folgen für die Menschheit. Geriet die Menschheit
durch das falsche Handeln des Einen in einen gott-losen und somit
verlorenen Zustand, kann der Mensch nun durch den Glauben an Jesus sich
nun wieder mit Gott versöhnen und den verlorenen Zustand gegen die
Zuversicht des ewigen Lebens eintauschen.
Ist diese "These" denn realistisch? Es ist, wie schon gesagt, die
Sichtweise der Bibel. Ob sie auch tatsächlich der Wirklichkeit
entspricht, bleibt natürlich der Überprüfung und Beurteilung des
Einzelnen überlassen. Aus meiner eigenen Erfahrung stimmt es. Durch den
Glauben an Jesus bin ich 1985 mit Gott versöhnt worden und lebe seit
jener Zeit mit der alltäglichen Erfahrung der Nähe Gottes: hier