Samstag, 2. Mai 2015

Übermut tut selten gut!




Das Dämonische, so wenig ich mir herausnehme, seinen Einfluß auf das Menschenleben zu leugnen, habe ich jederzeit als entschieden wesensfremd empfunden, es instinktiv aus meinem Weltbilde ausgeblendet und niemals die leiseste Neigung verspürt, mich mit den unteren Mächten verwegen einzulassen, sie sogar im Übermut zu mir heraufzufordern, oder ihnen, wenn sie versuchend an mich herantraten, auch nur den kleinen Finger zu reichen 

In diesen für ihn so typischen Schachtelsatz läßt Thomas Mann in seinem „Dr.Faustus“ seinen Erzähler Serenus Zeitblom, einen Gymnasiallehrer, sagen. Und damit spricht er sicherlich dem Teil der Bevölkerung aus der Seele, der die Existenz des Dämonischen in der Welt ahnt, aber instinktiv – und richtigerweise – es ablehnt sich damit eingehender zu befassen.
    In der Mannschen Geschichte geht es um einen gewissen Aaron Leverkühn, einem begabten Komponisten, an dem Zeitblom die langsame Hinwendung zum Dämonischen beobachtet. Triebfeder des Ganzen ist dessen krankhafter Ehrgeiz nach Ruhm und Erfolg. 

In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Künstler – nennen wir ihn mal Paul – der, aus katholischem Elternhause stammend - sehr früh begonnen hat sich dem „Magischen“ zu öffnen, weil ihm, wie er mir mal sagte, die rein logisch-rationalen Wissenschaften viel zu langweilig erschienen.
    Mancher mag da unwillkürlich an Goethes Faust denken. Frustriert von den Wissenschaften trifft er eine Entscheidung: „Es möcht kein Hund so länger leben! Drum hab ich mich der Magie ergeben, ob mir durch Geistes Kraft nicht mach Geheimnis würd mir kund!“
    Ich halte das Alles, was Paul mir von seinen magischen Erfahrungen mitgeteilt hat, für wahr und lediglich für die Spitze (s)eines Eisberges. Es war für mich ein teilweise erschreckender Blick in dämonisch-magische Wirklichkeiten und Abgründe, vor denen Paul dann auch immer wieder zurückgeschreckt ist, wenn es ihm zu gefährlich wurde. Aber er hat, um mit Zeitblom zu sprechen, dem Teufel oft mehr als einen Finger dargereicht.
       Nun möchte ich mich mich gar nicht über den faustischen Trieb bei Anderen erheben. Ruhm, Erfolg, Macht … wer hätte das nicht gerne? Aber wenn man dafür dem Teufel seine Seele verkauft? 

Ich selber kann mich auch selber nicht davon freisprechen. So bin ich 1985 den an mich herangetretenen Versuchern willig auf den Leim gegangen und habe mich intensiv mit spiritistischen Dingen beschäftigt, nicht ahnend, auf wen ich mich da eingelassen hatte. Nun, es ist – Gott sei Dank -gut ausgegangen!
    Ob man sich nun absichtlich- wissend oder naiv-verführt mit den Geistern der dämonischen Welt einläßt, es ist immer ein Spiel, welches man nicht gewinnen kann. Man wird immer als Verlierer den Platz verlassen. Am Ende ist man immer der oder die Betrogene!
     Mein Glück war es, dass Gott mir Gnade zur Umkehr gegeben hat und mich aus den Fängen des Bösen befreit hat: (hier clicken)