Das Dämonische, so wenig ich mir herausnehme, seinen Einfluß auf das Menschenleben zu leugnen, habe ich jederzeit als entschieden wesensfremd empfunden, es instinktiv aus meinem Weltbilde ausgeblendet und niemals die leiseste Neigung verspürt, mich mit den unteren Mächten verwegen einzulassen, sie sogar im Übermut zu mir heraufzufordern, oder ihnen, wenn sie versuchend an mich herantraten, auch nur den kleinen Finger zu reichen
In diesen für ihn so typischen Schachtelsatz läßt Thomas Mann in seinem „Dr.Faustus“ seinen Erzähler Serenus Zeitblom, einen Gymnasiallehrer, sagen. Und damit spricht er sicherlich dem Teil der Bevölkerung aus der Seele, der die Existenz des Dämonischen in der Welt ahnt, aber instinktiv – und richtigerweise – es ablehnt sich damit eingehender zu befassen.
In
der Mannschen Geschichte geht es um einen gewissen Aaron
Leverkühn, einem begabten Komponisten, an dem Zeitblom die
langsame Hinwendung zum Dämonischen beobachtet. Triebfeder des
Ganzen ist dessen krankhafter Ehrgeiz nach Ruhm und Erfolg.
In
meinem Bekanntenkreis gibt es einen Künstler – nennen wir ihn mal
Paul – der, aus katholischem Elternhause stammend - sehr
früh begonnen hat sich dem „Magischen“ zu öffnen, weil ihm, wie
er mir mal sagte, die rein logisch-rationalen Wissenschaften viel zu
langweilig erschienen.
Mancher
mag da unwillkürlich an Goethes Faust denken. Frustriert
von den Wissenschaften trifft er eine Entscheidung: „Es möcht kein
Hund so länger leben! Drum hab ich mich der Magie ergeben, ob mir
durch Geistes Kraft nicht mach Geheimnis würd mir kund!“
Ich
halte das Alles, was Paul mir von seinen magischen Erfahrungen mitgeteilt
hat, für wahr und lediglich für die Spitze (s)eines Eisberges. Es war für
mich ein teilweise erschreckender Blick in dämonisch-magische
Wirklichkeiten und Abgründe, vor denen Paul dann auch immer wieder
zurückgeschreckt ist, wenn es ihm zu gefährlich wurde. Aber er hat,
um mit Zeitblom zu sprechen, dem Teufel oft mehr als einen
Finger dargereicht.
Nun
möchte ich mich mich gar nicht über den faustischen Trieb bei
Anderen erheben. Ruhm, Erfolg, Macht … wer hätte das nicht gerne?
Aber wenn man dafür dem Teufel seine Seele verkauft?
Ich
selber kann mich auch selber nicht davon freisprechen. So bin ich
1985 den an mich herangetretenen Versuchern willig auf den
Leim gegangen und habe mich intensiv mit spiritistischen Dingen
beschäftigt, nicht ahnend, auf wen ich mich da eingelassen hatte.
Nun, es ist – Gott sei Dank -gut ausgegangen!
Ob
man sich nun absichtlich- wissend oder naiv-verführt mit den
Geistern der dämonischen Welt einläßt, es ist immer ein Spiel,
welches man nicht gewinnen kann. Man wird immer als Verlierer den
Platz verlassen. Am Ende ist man immer der oder die Betrogene!
Mein
Glück war es, dass Gott mir Gnade zur Umkehr gegeben hat und mich
aus den Fängen des Bösen befreit hat: (hier clicken)